Weithin unbekannt ist, daß die Friedelsheimer
Kirche ein Wandbild aus gotischer Zeit
(14. Jahrhundert) birgt. Es zeigt den leidenden
und auferstandenen Schmerzensmann in einer
Rundbogennische, wie er auf den Andächtigen
und Betrachter zukommt. Derartige sog.
Erbärmdebilder sind erst seit dem 12. Jahrhundert
erhalten. Ursprünglich waren es reine Andachtsbilder.
Der Friedelsheimer Erbärmdechristus wurde bei der
großen Renovierung 1935 entdeckt. Die Christusgestalt
ist ganzfigurig. Mit verschränkten Armen, die eng an den
Körper gepreßt sind, kommt er auf den Beter und Betrachter
zu. Damit gehört das Bild dem sog. fränkischen Typus an.
Ein Bild dieser Art findet man z. B. in der Sebalduskirche Nürnberg,
aus der gleichen Zeit.